In aller Munde: Angeln mit der Dropshotmethode
entwickelt von und für schwarzbarschangler wurde diese montage mitte der 70er jahre in der usa. die japanern haben die erfolgreiche methode für ihre stark beangelten gewässer übernommen. in den 90ern hatte diese art zu angeln ein geniales comeback in den staaaten und setzt sich mittlererweilen auch bei uns erfolgreich durch.
angelgeräte
gut funktioniert das dropshotrig mit einer leichten rute mit starkem rückgrat- falls mal ein richtig grosser draufschiesst - und weicher spitze, damit der fisch den köder ohne grossen wiederstand einsaugen kann. fürs boot sind 2,1 m -2,4 m geeignet. vom ufer aus darf es ruhig 2,7 m sein. leichte feederruten finde ich optimal - ein kurzes griffstück jedoch vereinfacht das handling im boot. für ein ermüdungsfreies verticalfischen sollte das gerät gut ausbalanciert sein. es gibt auch einige speziell fürs ds angeln entwickelte ruten. eine einfache stationärrolle ist ausreichend. mit dünner ( 0,06 - 0,10 ) geflochtener schnur seid ihr bestens gewappnet.
die montage
auf die mitte eines ca.1,5 m langem, im wasser nahezu unsichtbarem fluorcarbonvorfaches ( 20er reicht; vorsicht bei gutem hechtbestand lieber stärker oder dünnes flexonit benutzen ) wird mit dem palomarknoten ein einzelhaken mit öhr gebunden. die streamerhaken aus der fliegenfischerabteilung in der grösse 2 und 4 sind gut geeignet, da scharf und dünnschenkelig. für grössere köder gibt es spezielle off-set haken.
der palomarknoten
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vorfach in der mitte doppelt legen und die hakenöse auf-fädeln. nun
oberhalb des haken einen einfachknoten mit der doppelten schnur binden
und etwas zusammenziehen. die schlaufe über den haken stülpen,
befeuchten und zuziehen - fertig. wenn der palomarknoten zugezogen ist, zeigt uns die stellung des hakens (abstehend im rechten winkel zur hauptschnur mit dem bogen nach oben) wo wir das spezielle ds-blei höhenverstellbar auf die schnur clippen. natürlich könnt ihr auch ein birnenblei mit eingegossenem wirbel anknoten. das obere ende des vorfachs verbinde ich mit einem spezialknoten (schlagschnurknoten oder blutknoten, siehe abb. rechts) direkt an die hauptschnur. |
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die köder zum dropshotten
würmer, no action shads oder nyphen aus gummi in allen farben und formen mit und ohne glitter sind die geläufigsten. die produkte heissen dann je nach hersteller slug go, fin-s-fish, dart und crosstail, hell gie oder sonst-wie. oder exoten wie fantasievolle gummi-kaninchenfell-hybriden.
dazu noch dementsprechende lockstoffe.
selbst mit einem selbstgeschnitzen streifen von einem kaputten attraktor kann mensch barsche fangen. natürlich funktionierts auch. gerne benutze ich wurm, fischfetzen und sogar forellenteig.
köderführung
vom boot, steg oder spundwand wird direkt unter der rutenspitze gefischt. wenn das blei grundkontakt hat, rute waagrecht mit geschlossenem schnurbügel locker halten und gelegentlich mit der spitze 1 -2 cm " zittern ". pausen bis zu einer minute sind o.k. wenn nichts passiert variiere ich die köder, mit dem blei die tiefe ( je nach untergrund und bewuchs ca. 25 - 80 cm ) und zu guter letzt mit der drift oder zu fuss den platz. zum abklopfen eines grösseren bereiches und beim fischen vom ufer aus nehme ich eine bleiolive mit wirbel und montiere sie in fast 1 m abstand zum haken. diagonal passt die tiefe. nach dem auswerfen die schnur gefühlvoll straff ziehen, ab und an mit kurzen zitter-bewegungen dem köder auf der stelle leben einhauchen. nach einigen wiederholungen ein bis zwei kurbelumdrehungen einholen und so die fische finden. viele bisse kommen in den pausen! am anfang hilfts, wenn ihr die schnur über den finger fühlt.
anschlag
ihr werdet schnell lernen, dass ein sofortiger anschlag wie beim spinnfischen nicht so gut funktioniert. durch schnelles einkurbeln simuliert ihr die flucht des köders aus dem fischmaul am besten. der räuber wird dann noch energischer zupacken - den rest macht der schlanke scharfe haken. es ist erstaunlich, wie gut die fische gehakt sind.
zielfische
am anfang habe ich vertical nur barsche geangelt. mit kreativität, auf anregung von fachzeitschriften und im wetteifer mit anderen anglern hat mir die dropshot-methode auch andere fischarten an den haken gebracht. sicherlich sind noch nicht alle möglichkeiten dieser angelart ausgereizt.
gerade im winter lassen sich mehr beissfaule fische mit dieser einmalig kurzweiligen und effizienten art fangen. wer die standplätze kennt kann den köder minutenlang direkt vor dem maul des zielfisches tanzen lassen, bis ....... .
viel freude und schöne fische wünscht euch andreas brehm